Donnerstag, 21. Februar 2008

Heilige Orte





Heute besuchten wir eine der ältesten Kirchen hier in unserer Umgebung in Zaue am Schwielochsee. Zaue, dieses kleine Dorf am Ende der Welt berherbergt diesen heiligen Ort, der eine jahrhunderte alte Geschichte atmet. Schon der monumentale Wehrturm beeindruckt den Besucher, doch noch mehr in Atem hält uns der Innenraum. Es muss hier zahlreiche gelangweilte Gottesdienstbesucher in der langen Geschichte gegeben haben, denn die Kirchenbänke sind "geschmückt" mit Einkerbungen, Namenszügen, Zeichen und allem, was Menschen so aus langer Weile in hölzerne Rückenlehnen schnitzen. Nun stehen diese Dummheiten selbstverständlich unter Denkmalschutz.
Die Wände der kleinen Hallenkirche sind geschmückt mit Malereien des hohen Mittelalters. Man erkennt sofort die Szenen des Kreuzweges. Wir können wirklich von Glück reden, dass Brandenburg niemals ein reiches Land war. So hatte man, als die Mode sich änderte, gerade mal genug Geld, um die nicht mehr benötigten Malereien überzupinseln. Und so kamen sie in den letzten Jahren wieder zum Vorschein. Den Innenraum bestimmt im weiteren ein Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert: aus Granitstein gemeißelt, diente er früher zur Ganzkörpertaufe. Darüber schwebt ein Taufengel im herzigsten Bauernbarock... Diese Kirche, welch ein Kleinod in der spröden brandenburger Landschaft, von der es hier in dieser Gegend mehr als genug gibt. Felder, Wälder, Wiesen, Wasser, Tiere, kaum Menschen.

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